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Don’t kill the messenger: Die Papierpreise steigen weiter an!

Kreation

Nicht nur die Energiepreise steigen ständig. Auch die für Holz und damit auch Papier ziehen immer weiter an.

Für uns als Agentur bedeutet das: Wir sind mal wieder der Überbringer schlechter Nachrichten. Denn, wir sind der Puffer, zwischen Druckereien und Kunden. Und wenn wir diesen nun die in der Druckerei anfallenden Druckkosten kommunizieren, kommt spontan eventuell die Frage auf, ob man nicht vielleicht auf die Goldkante verzichten möchte.  

 

Es tut uns leid, aber die hohen Preise haben wir uns nicht ausgedacht und auch die Druckereien nicht. Ende 2021 sind die Papierpreise bereits um knapp 25% gestiegen und die Tendenz hält auch 2022 weiter an1. Das von Druckereien verwendete grafische Papier ist ein Gemisch, das zu ca. 79% aus Altpapier und 21% Zellstoff bzw. Holz besteht. In der Coronakrise sparten sich viele Unternehmer ihre Zeitungsanzeigen, was dazu führte, dass die Zeitungsausgaben merklich dünner ausfielen und der Anteil an Altpapier dadurch zurückging. Die Ressource Altpapier wurde entsprechend knapper.  

 

Während sich die Wirtschaft ansonsten weitgehend erholt, sind die Auswirkungen bei Papierherstellern nach wie vor enorm. Durch den Boom des Onlinehandels haben zahlreiche Fabriken auf die Produktion von Wellpappe als Verpackungsmaterial umgestellt2 – grafisches Papier wurde und ist dadurch noch knapper. Kurz gesagt bedeuten weniger Printmedien weniger Altpapier.  Weniger Altpapier weniger recycelbare Materialressourcen. Das Ergebnis ist klar: Preisanstieg.  

  

Kommen wir zur zweiten Komponente: Zellstoff. Dieser wird zu großen Teilen außerhalb Europas produziert. Aufgrund des stockenden Seehandels herrscht nun ein entsprechender Mangel, was zur Folge hat, dass der Preis für die Verschiffung um ein Vielfaches anstieg. Preise, mit denen die hiesigen Papierhersteller irgendwie umgehen müssen und die sie – wer kann es ihnen verdenken – auf die ein oder andere Art und Weise an die Kunden weitergeben müssen. 

  

Viele waren einen in Kosten, Lieferzeiten und Flexibilität berechenbaren Markt gewohnt. Das gehört leider der Vergangenheit an und wird vermutlich noch weitere Herausforderungen mit sich bringen. Steigende Rohstoffknappheit, Lieferkettenverzögerung, stark steigende Energiepreise, der notwendige Schritt hin zu Klimaneutralität, erhöhte Kosten für CO2-Zertifikate - die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.  

 

Für unsere Kunden und uns bedeutet das, dass man Druckbedarf rechtzeitig und vorausschauend prüfen und planen sollte. Bei größeren Papiermengen können Lieferzeiten zwischen vier und sechs Monaten anfallen. Auch die Verbindlichkeit von Preisen ist bei länger disponierten Aufträgen nicht immer gegeben und sollte bei Aufträgen berücksichtigt werden.  

 

Also wenn Sie von uns oder Ihrer Druckerei das nächste Druckangebot vorgelegt bekommen, denken Sie bitte daran: Wir sind lediglich der Überbringer der eventuell teuren Botschaft...  

 

Quellen: 12

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